Am Anfang steht eine gründliche Anamnese mit dem Fokus auf die Identifikation von Risikofaktoren für Osteoporose. Dazu gehören Funktionsstörungen und Erkrankungen, die den Knochenstoffwechsel ungünstig beeinflussen. Auch die Anwendung bestimmter Medikamente kann das Risiko für osteoporotische Knochenbrüche erhöhen. Diverse on-line „Risikorechner“ wie FRAX®, welche die wichtigsten klinischen Risikofaktoren berücksichtigen, erleichtern die Einschätzug des Schweregrades der Erkrankung.
Noch genauer läßt sich das Risiko beurteilen, wenn zusätzlich eine Knochendichtemessung an der Lendenwirbelsäule und der Hüftregion mittels DXA-Technologie durchgeführt wird. Aber Achtung: Therapieentscheidungen sollten niemals allein anhand von Knochendichtebefunden getroffen werden, denn das Frakturrisiko kann auch bei normalen Dichtewerten hoch und, vice versa, bei schlechten Dichtewerten niedrig sein.
Ein Wirbelsäulen-Röntgen kann weitere Informationen zum Schweregrad der Osteoporose liefern. Es ist vor allem dann indiziert, wenn Sie kleiner geworden sind, einen Rundrücken entwickelt haben oder Rückenschmerzen aufgetreten sind. Dieses Röntgen soll die gesamte Wirbelsäule in zwei Ebenen (ant.-post. und seitl.) abbilden. Sollte dabei eine Höhenreduktion eines oder mehrerer Wirbelkörper festgestellt werden, soll eine Genant-Graduierung inkludiert werden. Mit dieser Graduierung wird das Ausmaß der Höhenreduktion (=Wirbelkörperfraktur) bestimmt. In jedem Fall soll bei Vorliegen von Wirbelkörperfrakturen, die nicht durch ein adäquates Trauma verursacht wurden, eine medikamentöse Behandlung eingeleitet werden.
Laboruntersuchungen sind ebenfalls ein integraler Bestandteil der Diagnostik und des Therapiemonitorings bei Osteoporose. In der Basisdiagnostik gilt es einige Schlüsselwerte des Knochenstoffwechsels mit der Suche nach Risikofaktoren für Osteoporose, die durch Laboruntersuchungen frühzeitig entdeckt werden können, zu kombinieren. Im Monitoring (zur Kontrolle des Therapieeffekts) sollen auch Knochenumbaumarker eingesetzt werden. Ein standardisiertes Vorgehen vorausgesetzt, können sie wesentlich früher als Knochendichtemessungen die Bestätigung der gegenwärtigen Therapie oder die Notwendigkeit einer Therapie-Modifikation anzeigen.